Kindertafel versorgt Buben und Mädchen mit Pausenbroten

Von den meisten Menschen unbemerkt, leben in Deutschland viele Kinder, die nicht genug zu essen haben. Die Sozialhilfe reicht für viele Eltern nicht aus, weshalb sie anfangen, am Essen zu sparen. Kinder sind abhängig von ihren Eltern und haben sich ihre Lebenssituation nicht ausgesucht, sondern wurden in sie hineingeboren.

„Studien belegen, dass vor allem einkommensschwache Menschen häufig an Lebensmitteln sparen und eine ausgewogene Ernährung vernachlässigen“, meinte der stellvertretende Vorstand der Würzburger Kindertafel Peter Estenfelder. Während an manchen Stellen noch nicht abgelaufene Lebensmittel weggeworfen werden, wird eine unregelmäßige, ungesunde oder mangelnde Ernährung zu einem Gesundheitsrisiko für die Kinder.

Schweinfurt als Vorreiter

„Um dafür zu sorgen, dass die Gleichung ‚Arm = krank + hungrig‘ nicht aufgeht haben wir am Beispiel der Schweinfurter Kindertafel die Würzburger Kindertafel gegründet“, sagt Estenfelder. In Schweinfurt wird dieses Projekt seit vielen Jahren mit großem Erfolg betrieben.

Dabei soll die Kindertafel auf keinen Fall eine Konkurrenz zur Tafel darstellen. Im Gegenteil zur „klassischen“ Tafel werden hier Lebensmittel durch Spenden gekauft, in einer Anlaufstelle gesammelt und von Ehrenamtlichen schultäglich morgens um 7 Uhr in Frühstücksbeutel gepackt. Anschließend erhalten die angemeldeten Schulen zur ersten Pause die gesunden und abwechslungsreichen Brote. Für die Verteilung sorgen, zur Wahrung der Anonymität, vor Ort der Hausmeister oder die Lehrer. Den Bedarf melden die Schulen selbst.

Die 18 Gründungsmitglieder konnten auch die unterfränkische Rockröhre Steffi List für die Kindertafel gewinnen. Das Projekt wird gut angenommen. Bereits drei Schulen erteilten ihre Zustimmung. Ebenso ist der Kontakt zum Bayerischen Rundfunk hergestellt und die Domain „wuerzburger-kindertafel.de“ wurde gesichert auf der sich die Besucher in wenigen Tagen ständig über die neuesten Aktionen auf dem Laufenden halten können.

Die Kindertafel erhält keine öffentlichen Zuwendungen, deshalb ist sie auf Spenden angewiesen. Von dem gespendeten Geld werden für die Zentrale (Am Rubenland 16, 97084 Würzburg) Küchengeräte, Möbel und ein Fahrzeug mit Kühlaggregat neu angeschafft. „Man kann uns auf viele Arten unterstützen: mit Lebensmitteln, Geld- oder Sachspenden, Tankgutscheinen und vielem mehr. Und selbstverständlich kaufen wir bei Händlern aus der Region, so bleiben die Spenden auch in der Region“, versicherte Estenfelder.

© Mareike Matz
© Foto: Würzburger Kindertafel
Quelle: MainPost